Ich habe folgendes mal angefangen zu schreiben
:
Andrejs GeschichteErstens Tief atmete Andrej ein und schlich noch einige Schritte näher an die Renntierkuh heran. Bloß keinen Fehler machen ermahnte er sich sonst waren die ganzen Mühen umsonst. Zwei Tage waren vergangen seid er sich von seiner Familie verabschiedet hatte um ein Rentier zu erlegen. Es war eine Ehre gewesen das sein Vater ihn losgeschickt hatte um diese Tiere zu jagen.
Erst wenn ein Junge es schaffte ein Rentier zu erlegen wurde er als Mann bezeichnet. Für die ganze Familie bedeutete es das Andrej nicht mehr der Junge sein sollte der er war. Zufrieden kniete er sich in das Gras und zog seinen Bogen von der Schulter. Noch einmal prüfte er die Sehne. Erst vor zwei Tagen hatte er sie mit Wachs eingerieben.
So sorgsam wie ein kleines Kind war er damit umgegangen. Für Andrej gab es nichts besseres als die Jagd. Die gute alte Jagd nach Fischen oder Rentieren. Schon als er klein war wollte er nichts anderes machen als einen Speer zu nehmen um irgendetwas zu erlegen. Doch nie hatte sein Vater es erlaubt. Immer wieder das selbe du bist zu jung, zu unerfahren und zu langsam. Oft hatten diese Worte ihn so gekränkt das er am liebsten weggelaufen wäre. Aber Andrej gab nicht auf.
Er trainierte alles und vor zwei Tagen war es soweit. Alleine durfte er auf die Jagd. Schon am ersten Tag fand er diese einsame Renntierkuh die ihre Herde verloren hatte. Wahrscheinlich war sie zu langsam gewesen oder zu unerfahren um das wissen zu haben sich nie von der Herde zu entfernen. Mitleid schwang in Andrej nieder doch er hasste dieses Gefühl. Warum sollte er für ein Tier solch ein Gefühl äußern. Das war totaler Schwachsinn. Noch einmal probierte er sich zu konzentrieren. Entschlossen griff er nach hinten und zog einen Pfeil aus den Köcher.
Kurz betrachtete er den Pfeil. Die Spitze war mit einer Eisenspitze überzogen. Drei Möwen federn zierten den Schaft. Ganz behutsam strich Andrej darüber. Noch einmal strich er über den Bogen. Sein Vater hatte Wale und Rentiere eingeritzt. Viel arbeit hatte dieser Bogen der Familie gemacht und Andrej war stolz darauf ihn tragen zu dürfen. Behutsam legte er den Pfeil auf und strich das letzte Mal über den Pfeil der sich hoffentlich bald in die Rentierkuh hineinbohren würde. Die Kuh fing an zu fressen.
So friedlich sah sie jetzt aus. Die Kräuter die hier wuchsen waren nahrhaft und wurden auch für die Heilung gerne verwendet. Doch darüber wusste Andrej sehr wenig. Seine Mutter Raja war dafür zuständig. Sie wusste jedes Kraut, jeden Baum und jeden Strauch zu benennen.
Jetzt scharrte die Rentierkuh mit den Hufen und warf den Braun-weißen Kopf nach oben. Hatte sie ihn gehört? Oder war etwas anderes hier draußen? Andrej lief es eiskalt den Rücken hinunter. Irgendetwas stimmte hier ganz und gar nicht. Prüfend hob er den Kopf um über die weite Steppe zu blicken.
Neben ihn lag ein tiefer Nadelwald der Harz in seine Nase trug. In der ferne sah er eine andere Rentierherde aber die Kuh schien sie noch nicht bemerkt zu haben. Es war still und nur ein feines Lüftchen wehte. Doch irgendetwas war hier los. Doch er kam nicht drauf was es war. Vielleicht bildete Andrej sich das ganze nur ein. Oder sehnte er sich doch nach Abenteuer. Nach Schlachten die sein Vater ihn so oft und deutlich beschrieben hatte. Er hatte sich das ein oder andere mal vorgestellt in einen Kampf zu ziehen. Weg von der Kälte Sibiriens.
Fort nur weg von hier. Aber Andrej wusste das dies nie möglich sein würde. Traurig probierte er sich wieder auf die Jagd zu konzentrieren. Die Rentierkuh hatte wieder den Kopf gesenkt und graste friedlich. Schon jetzt stellte er sich vor das Fleisch zu braten um etwas essbares zu haben. Das Fell würde er als Mantel nehmen. Andrej riss sich selbst aus seinen Träumereien.
Erst die Kuh erlegen und dann daran denken was du aus ihr machen willst ermahnte er sich selbst. Wieder atmete er tief ein. Spannte den Bogen und wollte gerade schießen. Als aus den Unterholz des Nadelwaldes sieben Reiter hervor sprangen. Die Rentierkuh hob den Kopf und fing an mit wilden Sprüngen zu flüchten. Immer wieder hörte man sie keuchen wie als würde die Kuh gehetzt werden.
Andrejs Blick glitt voller Wut zu den sieben Reiter die etwa zehn Meter vor ihn standen dort wo vor kurzen noch die Rentierkuh gestanden hatte. Die Pferde waren allesamt schöne weiße edle Schimmel. Immer wieder hoben sie die Köpfe und tänzelten auf der Stelle bis der Reiter kurz an die Zügeln zog um das Pferd zum stehen zu bringen.
Andrej taten die Pferde jetzt schon leid. Doch das ging ihn einfach nichts an. Diese Idioten hatten seine Beute vertrieben und dafür müssen sie Ersatz leisten. Doch er hatte aus irgendeinen Grund das Gefühl nichts von ihnen zu bekommen. Sie sahen fremd aus. Doch am aller seltsamsten sahen die ersten zwei Reiter aus. Der eine wo wahrscheinlich die gesamte Truppe anführte trug einen edlen Mantel. Andrej schätzte das es aus Rentier oder Fuchspelz war.
Trotz der eisigen Kälte trug er nicht einmal eine Mütze. So sah man sein kurzes rabenschwarzes Haar mit den Ansatz von grau. Andrej probierte das Alter zu schätzen und kam darauf das der Anführer wahrscheinlich so alt wie sein Vater war.
Über den Sattel sah man den Knauf eines Schwertes das so wunderschön verziert war das selbst den Jungen der Mund offen stehen blieb. Aquamarin, Onyx, Amethyst, Achat und viele andere Steine kamen ihn in den Sinn. Alle waren sie in diesen Schwert eingearbeitet. Doch das seltsamste war das was der Anführer auf den Rücken trug. Es war ein Art Bogen. Wie der wo Andrej bei sich trug doch dieser hier war viel kleiner und etwa in der Mitte war ein weiteres Stück Holz. Die Sehne war dunkelbraun und war durch einen Art Holzstück gespannt. In das Holz waren sonderbare Zeichen eingeritzt. Verschlungen kräuselten sie sich um das komischen Gerät.
Andrej runzelte die Stirn. Er wusste nicht wozu das gut sein sollte. Neben ihn ritt ein Junge der ungefähr so alt war wie er selber. Doch im Gegensatz zu ihn war er edler und irgendwie viel gepflegter. Während Andrej nur einen einfachen alten und stark benutzten Rentiermantel trug dazu eine dünne Hose war der junge Mann mit edler Kleidung bekleidet. Doch ob diese auch wärmten wusste er nicht. Genauso wie der Anführer hatte er schwarzes Haar das sich jedoch noch nicht grau färbte. Bewaffnet war der Junge nur mit einen einfachen Schwert.
Die anderen Männer waren genauso wie der Anführer bewaffnet nur statt den komischen Gerät hatten sie wie Andrej einen Bogen und einen Köcher voll Pfeile auf den Rücken. Der Anführer fing an sich umzuschauen doch sein Blick glitt nicht in die Richtung von ihn. Es sah so aus als würde der Mann etwas bestimmtes suchen und es nicht finden. Doch was es war wusste Andrej nicht. Vielleicht war dieser Mann auf Jagd wie er.
Nein, keiner der Jäger die er je gesehen hatte ritten so auf die Jagd. Doch was war sonst mit ihn los und vor allem was suchte er hier? Aber eines war Andrej sich sicher. Der Anführer war unheimlich und er hoffte hier schnell zu verschwinden. Ihn war nicht gut bei den Gedanken das die Männer ihn angreifen würden. Ein Schauer jagte ihn den Rücken hinunter. Wieso war er nur so dumm gewesen sein Schwert an den Sattel befestigt zu haben und es nicht gleich mitgenommen hätte? Dann hätte Andrej sich zumindest verteidigen können.
Traurig schweifte sein blick zu den Männern. Was ist wenn sie angreifen? Doch sie hatten ihn noch nicht bemerkt. Vielleicht hatte er eine Chance zu entkommen. Aber was dann? Sollte er sein Pferd rufen? Grigo würde kommen. Glaubte er. Wenn der stolze rot schimmernde Hengst hören würde und das hatte er bisher immer getan. Andrej würde ihn rufen wenn er etwas weiter weg von diesen unheimlichen Männern wäre.
Doch jetzt noch nicht. Sie würden ihn hören und dann… Er wusste nicht was dann geschehen würde. Vielleicht würde er durch einen Klingenstreif sterben? Doch es gab noch Hoffnung und solange sie noch in ihn flammte wie ein Feuer würde er nicht aufgeben. Behutsam hob er das linke Bein und machte einen kleinen Schritt rückwärts. Kein Laut war zu hören. Sehr gut, dachte er tief in sich hinein.
Noch ein paar Schritte und der sichere Wald würde ihn umgeben. Schon immer waren Wälder für ihn anziehen gewesen. Wo er klein war hatte er sich immer wieder alleine durch den Wald gekämpft. Obwohl es weder seinen Vater noch seiner restlichen Familie nicht gefiel liebte er den Wald so sehr. Ein Grinsen huschte über sein Gesicht. Wieder hob er behutsam einen Fuß und setzte ihn zögernd hinter den anderen. Zu spät merkte Andrej das er auf einen trockenen Ast getreten war und nun hatten die Männer ihn doch gemerkt.
Wie hatte er nur so überaus dumm sein können? Er hätte wissen müssen das sie ihn erwischen würden. Der Anführer blickte ihn an doch Andrej hielt den Blick gesenkt. Er schämte sich und wütend war er auch. Der Mann gab einen Befehl. Es war russisch. Sein Vater hatte es ihn einmal beigebracht. Andrej kannte jedes Wort und diesen Satz hatte er zwar noch nie gehört trotzdem war er sich über die Bedeutung im klaren.
„Umzingelt ihn!“
Bitte Kommis!